Wer glaubt, eine Delfintherapie besteht nur aus Planschen mit Delfinen, liegt falsch. Für Patienten, Therapeuten, Trainer und Assistenten ist es zu gleichen Teilen äußerst konzentrierte Arbeit. Eine Therapie dauert in der Regel 2 Wochen, wovon an 5 Tagen die Woche intensiv ganztägig gearbeitet und anstrengende Behandlungen durchgeführt werden. Die tägliche Therapie besteht aus mehreren Teilen.
Mittels vorliegender ärztlicher Befunde und Erfahrungen der Eltern werden zunächst im Einzelgespräch die Therapieziele erarbeitet. Hierbei werden verschiedene Kombinationen festgelegt aus: Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie.
Wichtige Dinge für das alltägliche Leben werden zudem in den Therapien trainiert. Zum Beispiel das Duschen des Kindes oder das An- und Ausziehen. Bevor der Therapeut mit dem Kind zu dem Delfin in das Wasser steigt, startet eine Therapie zuerst immer in einem der Therapieräume. Diese Sessions werden ca. 2-3-mal wiederholt. Erarbeitete Erfolge, Verbesserungen, Weiterentwicklungen des Kindes und der Behandlungsverlauf werden nach den jeweiligen Sitzungen mit den Eltern und dem zuständigen Therapeuten besprochen und beurteilt.
Die Delfintherapie basiert auf den Erkenntnissen Dr. David E. Nathansons. Er kam zu der Erkenntnis, dass die drei wichtigsten Komponenten, warmes Wasser, Tiere und Musik nicht nur die Aufmerksamkeit gesunder Kinder fesselt, sondern auch bei behinderten Menschen nachhaltig zu Erfolgen führen kann.
Seiner Bobachtung zufolge besteht das Hauptdefizit bei allen Formen der Behinderungen darin, dass die Patienten sich nicht ausreichend konzentrieren können. Diese Fähigkeit ist jedoch zwingend notwendig, um soeben Erfahrenes auch reproduzierbar zu lernen und langfristig abspeichern zu können.
Durch die gezielte Behandlung mit Hilfe einer Delfintherapie können Defizite abgebaut und vermindert werden. Eine Delfintherapie ist keine Zauberei. Curacao ist nicht Hogwarts. Niemand kommt hierher, taucht ins Wasser ein, berührt einen Delfin und ist danach geheilt. Und trotzdem passieren jeden Tag große und kleine Wunder – je nach Blinkwinkel und Augen des Betrachters.